Hessen Loewe
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Ausstellungsuebersicht

Aufbruch zur Demokratie. Alltag und politischer Neubeginn in Hessen nach 1945
 «  1 Kriegsende und Besatzung: 1.1. Einmarsch der Amerikaner  » 

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Am 5. Februar 1945 befiehlt das Oberkommando der Wehrmacht die Verteidigung Frankfurts "bis zum letzten Mann" - und am 17. März 1945 ruft General Eisenhowers die Zivilbevölkerung im Raum Frankfurt zum Verlassen der Kampfzone auf
Urheber
OKH; General Dwight D. Eisenhower
Datum
05.02.1945-18.03.1945
Bestand/Sign.
Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 399-400
Bestand/Inventar
1
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5. Februar 1945: Befehl des Oberkommandos der Wehrmacht

»Verteidigung der Stadt bis zum letzten Mann« ist einer der Kernsätze der »Kampfanweisung«, die der Frankfurter Kampfkommandant Generalmajor Friedrich Stemmermann vom Oberkommando des Heeres erhält. Noch hält der Westwall die Alliierten auf. Doch der anglo-amerikanische Druck auf Eifel- und »Moselfront« nimmt zu. In Berlin befürchtet das Oberkommando der Wehrmacht eine Luftlandung der Amerikaner hinter dem Westwall, um einen Rhein-Brückenkopf bei Mainz zu bilden. Frankfurt komme als wichtigem Eisenbahnknotenpunkt in dieser Lage große Bedeutung zu. Stemmermann muß die Verteidigung Frankfurts mit dem letzten Aufgebot vorbereiten. Die wenigen, zusammengewürfelten Einheiten sind kaum kampffähig. Verfügbar sind eine Flakgruppe, eine Panzerabwehrabteilung, ein ungarisches Ersatzbataillon und Landesschützen mit zumeist älteren und gebrechlichen Soldaten. Dazu kommt der kaum ausgebildete und mangelhaft ausgerüstete Volkssturm. Es fehlt an Waffen und Munition. Am 11. März, vier Tage nach dem alliierten Rheinübergang bei Rema-gen, wird in den Städten und Dörfern Hessens der »Heldengedenktag« gefeiert. »Bis der Sieg errungen ist,« werde gekämpft, sagt Stemmermann in seiner Gedenkansprache an der Hohenzollernanlage. Während der Volkssturm in Frankfurts Straßen mit dem Bau von Straßensperren beginnt, singt der Soldatenchor auf dem Darmstädter Waldfriedhof vom »großen Morgenrot«, in dem man »die Fahnen fliegen« läßt. »Mit dem festen Verharren« auf den Grundsätzen des »Führers« so Darmstadts Kreisleiter Carl Schilling noch am 19. März, »werden wir am Ende doch Sieger bleiben.« Die Bevölkerung glaubt längst nicht mehr an die versprochenen »Wunderwaffen« und nimmt die gebetsmühlenhaft wiederholten Phrasen kaum noch zur Kenntnis.

17. März 1945: General Eisenhower warnt Frankfurt u. Mannheim

US-Jagdbomber werfen im Raum Frankfurt Flugblätter ab, auf denen der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte, General Dwight D. Eisenhower, Frankfurt, Mannheim und Ludwigshafen zu »Kampfzonen« erklärt, die »von jetzt ab einem erbarmungslosen Bombardement ausgesetzt« werden. In deutscher, französischer, tschechischer, polnischer und italienischer Sprache heißt es in den Flugblättern weiter: »Es ist nicht das Ziel der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten. Vernichtet werden soll die deutsche Kriegsmaschine.« Eisenhower schließt mit dem Appell: »Handelt sofort! Heraus aus der Gefahrenzone! Heraus aus dem Krieg!« Über Radio wird der Aufruf zur Räumung stündlich wiederholt. Die meisten noch verbliebenen Frankfurter folgen der Aufforderung ebensowenig wie dem wenige Tage später ergangenen Evakuierungsbefehl des Gauleiters, der ohnedies nicht sagt, wohin die Menschen gehen sollen. […]
Die »Hoheitsträger« des NS-Regimes rüsten sich trotz der markigen Durchhalteparolen zum Abrücken. Im Hof der Gestapozentrale in der Frankfurter Lindenstraße werden tagelang Akten verbrannt. Vollgetankte Fluchtautos stehen bereit.




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