Hessen Loewe
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Privilegien, Pogrome, Emanzipation: Deutsch-jüdische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart
 «  17 Die Böckel-Bewegung. Antisemitismus zwischen Rassismus, Sozialprotest und Modernekritik  » 

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Dokument 9
Die Bauernwürger - Eine Geschichte mit zwölf Bildern aus dem Leben, Leipzig o. J.
Urheber
Verlag Hermann Beyer
Datum
. .
Bestand/Sign.
HStaM 340 Böckel 19
Bestand/Inventar
14 Seiten
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Die Bildergeschichte „Die Bauernwürger“ wurde nicht von Otto Böckel verfasst und auch nicht in seinem Verlag, dem „Reichsherold“, verlegt. Sie befindet sich allerdings im Nachlass Otto Böckels, der neben seinen eigenen Schriften auch eine Reihe anderer, wohl von ihm gesammelter antisemitischer Flugschriften und Pamphlete umfasst. Obwohl die Umstände der Entstehung und Verbreitung der Geschichte „Die Bauernwürger“ nicht ganz klar sind, gibt sie mit der Verflechtung von Antisemitismus und bäuerlicher Wirtschaftsmisere dennoch die Denk- und Wahrnehmungsmuster der Böckel-Bewegung eindeutig wieder. Sie erzählt die Geschichte eines Bauern und seiner Familie, die sich mehr und mehr bei einem jüdischen Kreditgeber verschulden müssen, nach und nach völlig in dessen Abhängigkeit geraten und schließlich als „Sklaven“ des Juden gezwungen sind, den eigenen Grundbesitz zu versteigern. Die Geschichte endet mit der Auswanderung der Familie, die in der Geschichte als negativer Kulminationspunkt der Zerstörung und Entwurzelung des Bauernlebens durch „Judenwucher, Judenlist und Judenbetrug“ (S. 13) erscheint. Die Bildgeschichte „Die Bauernwürger“ ist somit ein Beispiel dafür, wie die Böckel-Bewegung die Situation der damals wirtschaftlich angeschlagenen Landbevölkerung aufgriff und ihr einfache, antisemitische Deutungen ihrer Situation lieferte, indem sie die komplexen Gründe wirtschaftlicher Miseren auf die Juden und ihre angeblichen konspirativen Machenschaften reduzierte.


Arbeitsaufträge:
  1. Der Autor der „Bauernwürger“ erzählt die Niedergangsgeschichte einer typischen bäuerlichen Familie. Vergegenwärtigen Sie sich die verschiedenen Stationen des Niedergangs und die jeweiligen Kausalketten, die diese Stationen miteinander verbinden. Was ist in „Die Bauernwürger“ der zentrale Grund für Verschuldung, Niedergang und schließlich für die Auswanderung der Bauernfamilie?
  2. Wie werden die Juden in „Die Bauernwürger“ bildlich wie sprachlich beschrieben? Mit welchen Eigenschaften, Absichten und Zielen? Wie wird dagegen die Bauernfamilie dargestellt?
  3. Überlegen Sie sich mögliche Gründe für den Niedergang der Bauernfamilie, die in „Die Bauernwürger“ nicht thematisiert werden. Vergleichen Sie diese Gründe mit den in dem Text angeführten Gründen.
  4. Vor dem Hintergrund der vorangegangenen Frage: Welchem Zweck könnte eine Bildergeschichte wie die „Bauernwürger“ dienen? Für welche Umstände oder Veränderungen könnte sie Erklärungen liefern?

Sebastian Haus




Bearbeiter: sh — URL dieses Dokuments: http://www.digam.net/index.php?doc=8882 — URL dieser Ausstellung: http://www.digam.net/index.php?exp=247
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