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Privilegien, Pogrome, Emanzipation: Deutsch-jüdische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart
 «  11 Die Emanzipation der Juden im Königreich Westphalen 1807-1813  » 

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Schreiben des Justiz- und Innenministers des Königreichs Westphalen am 4. September 1808 an den Präfekten des Werra-Départements betreffend einer Beschwerde zweier Juden aus Neukirchen
Urheber
Justiz- und Innenminister des Königreichs Westphalen, Joseph-Jérôme Siméon
Datum
04.09.1808
Bestand/Sign.
HStAM 77a Nr. 1159
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Transkription: 

"Je vous adresse, Monsieur le Préfet, une réclamation des Juifs Judmann et Wolf Wallach, relative au paîturage commun qui leur est refusé à Neukirchen où ils sont domiciliés.
Ils se plaignent, qu’ils ont déjà été condamnés à une amende de 9 thalers 22 albus, dont ils demandent la remise ; et que si on leur refuse la jouissance du pac[c]age, ce n’est point parce qu’ils sont marchands de bestiaux, puisque des bouchers qui entretiennent jusqu’à 60 à 100 brebis en jouissent paisiblement, mais seulement parce qu’ils sont juifs.
Si le refus n’avait pas d’autre motif, il ne me paraitrait pas fondé, attendu que les juifs sont appellés à jouir dans leurs communes respectives des mêmes avantages que les autres habitan(t)s.
Veuillez bien, Monsieur le Préfet, prendre des informations précises sur l’objet de cette réclamation et les usages particuliers de la Commune, et me les adverser avec votre avis.

Recevez l’assurance de ma parfaite considération.
Le Ministre Simeon"

Übersetzung:

"Ich richte an Sie, Herr Präfekt, eine Beschwerde der Juden Judmann und Wolf Wallach, bezüglich der ihnen verweigerten gemeinsamen Weide in Neukirchen, wo sie wohnen.

Sie beschweren sich, dass sie schon zu einer Strafe von  9 Thalern und 22 Albus verurteilt wurden, deren Aufhebung sie verlangen; und dass, wenn man ihnen die Nutzung der Weide verwehrt, dies nicht deshalb geschieht, weil sie Viehhändler sind, denn davon profitieren Schlachter die bis zu 60 bis 100 Schafe unterhalten, sondern nur weil sie Juden sind.

Wenn die Weigerung kein anderes Motiv hatte, würde sie mir, in Anbetracht der Tatsache, dass Juden dazu angehalten werden in ihren jeweiligen Gemeinden die selben Rechte zu genießen wie die anderen Einwohner, nicht begründet erscheinen.

Ich bitte Sie, Herr Präfekt, genaue Informationen zum Gegenstand dieser Beschwerde und zu den besonderen Vorgängen der Gemeinde zu sammeln und mir sie samt Ihrer Einschätzung zukommen zu lassen."

 

 




Bearbeiter: sh — URL dieses Dokuments: http://www.digam.net/index.php?doc=8526 — URL dieser Ausstellung: http://www.digam.net/index.php?exp=247
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