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Quellen zur Geschichte der Juden in Hessen 1933-1945
 «  8. 180 Marburg 4823: Judenangelegenheiten 1933-1935 Bd. 1  » 

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8. 180 Marburg 4823: Judenangelegenheiten 1933-1935 Bd. 1

Bild Ausstellungsraum: 1006.jpg
Foto einer Hochzeit in Rauisch-Holzhausen, auf der jüdische Gäste anwesend waren, welche mit einem Kreuz markiert wurden (Dokument 17).

Die in diesem Ausstellungsraum enthaltenen Dokumente entstammen der Landratsamtsakte 180 Marburg 4823. Sie ist die erste von drei Bänden und befasst sich mit „Judenangelegenheiten“ im Allgemeinen von 1933-1935 und deckt somit die Anfangszeit nach der nationalsozialistischen Machtsicherung ab. Anhand dieser Akte wird erkennbar, welchen Repressalien und Überwachungsmechanismen die Juden schon Jahre vor der Reichspogromnacht ausgeliefert waren. Mit Hilfe von exemplarisch ausgewählten Dokumenten soll diese kritische Situation wiedergegeben werden. So finden sich hier sowohl Dokumente mit kreisübergreifendem Charakter als auch solche mit lokalem Wert. Demnach berichtet ein Schreiben des Gestapa (Geheimes Staatspolizeiamt) vom 11. Juli 1933 von einer zentralen Überwachungseinrichtung in Berlin (Dokument 1). In dieser sollen Daten zu „staatsfeindlichen Einflüssen“ gesammelt werden. In einer vom Bürgermeister aus Schweinsberg aufgestellten Liste vom 31.07.1933 sollen sämtliche Juden der Gemeinde Schweinsberg mit Angabe von Namen, Stand und Wohnort erfasst werden (Dokument 2). Diese Dokumente sind Belege für die Überwachungspolitik des NS-Regimes. Doch auch Einzelschicksale finden sich in dieser Akte. So erstattet der Jude Simon Frenkel im März 1935 Anzeige , da er von einem SS-Mann auf offener Straße niedergeschlagen wurde (Dokument 15). Und obwohl es den Juden scheinbar in den ersten Jahren der NS-Zeit noch möglich war, sich gerichtlich gegen antijüdische Übergriffe zu wehren[1], wird die Klage Frenkels schon 1935 aus „fehlendem Interesse in der Öffentlichkeit“ abgewiesen (Dokument 15.1). Ähnlich wird mit einem Übergriff auf private Wohnhäuser in Wittelsberg verfahren. Die dort in einem Schreiben des Landrats erwähnten Hausbesitzer wurden im Jahre 1935 Opfer von Diskriminierungen, da sie Geschäftsbeziehungen zu jüdischen Bürgern pflegten. Von der Staatspolizeistelle in Kassel kommt der Beschluss, das Verfahren in diesem Fall einzustellen. Diese Vorfälle belegen die Existenz von so genannten „Einzelaktionen“ gegen Juden oder „judenfreundliche“ Deutsche.

                                                                                                                                    Bearbeitet von Anne Lammers

 

[1] Händler-Lachmann Barbara, Händler Harald, Schütt Ulrich (Hgg.), Purim, Purim, ihr liebe Leut, wisst ihr was Purim bedeut? Jüdisches Leben im Landkreis Marburg im 20. Jahrhundert, Marburg 1995, S. 147 




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