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 «  33. 3. Deportation Sobibor/Izbica Mai/Juni 1942  » 

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33. 3. Deportation Sobibor/Izbica Mai/Juni 1942

Bild Ausstellungsraum: 1169.jpg
Am 30. Mai 1942 auf dem Hauptbahnhof Hanau bei Abfahrt der Juden nach Kassel vor dem Transport nach Izbica (Stadtbildstelle Hanau)
Deportation von Kassel/Hanau/Halle/Chemnitz nach Izbica/Sobibor, 01. - 03. Juni [?] 1942

Nachdem am 21. Mai 1942 eine erneute Anfrage des RSHA an die Staatspolizei(leit)stellen wegen der Zahlen der noch in ihren Bezirken wohnenden Juden herausgegangen und bis zum 27. Mai 1942 beantwortet war, bestimmte das RSHA eine letzte Gruppe von Sonderzügen in den Distrikt Lublin genauer.

Dieser Transport war aber den Dienststellen der Gestapo bereits zuvor zugeteilt worden: Die erste Fahrplananordnung vom 28. April 1942 hatte für den Zug »Da 57« als Zielort noch »Trawniki« aufgeführt, während eine neue Fahrplananordnung vom 1. Mai 1942 bereits Izbica als Zielort nannte.1 Der Sonderzug war von Kassel nach »Trawniki« bereits für den 15. Mai 1942 vorgesehen, doch ein interner Vermerk der Reichsbahn trägt zu diesem Datum die nicht näher begründete Notiz »Ausfall«. Er wurde schließlich auf den 1. Juni 1942 mit dem neuen Ziel Izbica verlegt.2

Der Koppelzug »Da 57« beförderte 508 Juden aus dem Bezirk Kassel.3 Neben 99 Juden aus der Stadt Kassel selbst wurden damit 409 Menschen aus den kreisfreien Städten Fulda (36), Hanau (29) und Marburg (25) sowie aus den Landkreisen Eschwege (17), Frankenberg (10), Fritzlar-Homberg (9), Fulda (6), Hanau (57), Hersfeld (14), Hofgeismar (4), Hünfeld (2), Marburg (34), Melsungen (11), Rotenburg (45), Schmalkalden in Thüringen (9), Waldeck (29), Witzenhausen (1), Wolfhagen (10) und Ziegenhain (39) deportiert. Von dem Teiltransport, der aus Hanau am 30. Mai 1942 (Sonntag) nach Kassel abging, liegt eine Fotoserie mit 19 Aufnahmen vor [siehe Abbildungen bei DigAM].4
[…]
Der Transport wurde in Lublin auf einem Nebengleis »selektiert«. Dabei wurden etwa 98 bis 115 Männer im Alter zwischen 15 und 50 Jahren aus dem Transport ausgesucht und in das Lager Majdanek eingewiesen, wie ein Überlebender bezeugt hat. Vermutlich ist der Zug sodann direkt zu dem Vernichtungslager Sobibor geleitet worden.5


1 Vgl. Tagesverzeichnis der Reisesonderzüge 1942/43, S. 42.
2 Vgl. ebenda, S. 40 und S. 42; vgl. Arnsberg, Gemeinden in Hessen, S. 437; vgl. Kruglov, Deportation, S. 1089. Bei Longerich, Politik der Vernichtung, S. 485, dort Anmerkung 57, irrig mit dem Datum »am 15. Mai 1942«.
3 Vgl. Kingreen, Verschleppung aus ... Kassel S. 223-242.
4 Vgl. Monica Kingreen, Deportation. Die gewaltsame Verschleppung - der Hanauer Hauptbahnhof als Sammelplatz, in: Monika Ilona Pfeifer und Monica Kingreen, Hanauer Juden 1933-1945. Entrechtung Verfolgung Deportation, Hanau 1998, S. 97-133 (120-121). Vgl. Renner et al., In Kürze anderweit untergebracht, S. 139 (Liste).
5 Vgl. Kingreen, ibid., S. 120-121, mit einem Hinweis auf Angaben von Peter Witte.

Text nach: Gottwaldt / Schulle, Die "Judendeportationen" aus dem Deutschen Reich 1941-1945, Wiesbaden 2005, S. 211-213




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