Hessen Loewe
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Aufbruch zur Demokratie. Alltag und politischer Neubeginn in Hessen nach 1945
 «  3. Kriegsende und Besatzung: 1.3. Befreite NS-Opfer  » 

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3. Kriegsende und Besatzung: 1.3. Befreite NS-Opfer

Bild Ausstellungsraum: 631.jpg
Die Opfer der NS-Diktatur hatten ihre Befreiung durch die herannahenden Alliierten ersehnt. Besonderer Zuwendung bedurften Menschen, die aus politischen, rassischen und religiösen Gründen verfolgt worden waren und jetzt aus Konzentrationslagern und Zuchthäusern in ihre Heimatorte zurückkehrten. Sie hatten durch die Repressionen der Nazi-Diktatur in vielfältiger, teilweise grausamer Art und Weise Schaden an Leib und Leben oder Vermögen erlitten.

Bereits wenige Wochen nach der Besetzung durch die Amerikaner wurden in zahlreichen Städten und Kreisen, zum Teil unter Mitwirkung der Betroffenen der Übersiedlung in Drittländer. Speziell die jüdischen DP's warteten und hofften auf die Einreise nach Palästina, auf die sie, unterstützt durch jüdische Hilfsorganisationen, in den Lagern vorbereitet wurden selbst, „Sonderbetreuungsstellen" für Verfolgte eingerichtet. Im Sommer 1947 waren in Hessen 10487 Personen bei den Betreuungsstellen registriert. In zäher Kleinarbeit bemühte man sich zunächst um die dringlichsten Lebensbedürfnisse der NS-Opfer, wie Kleidung, Wohnung und Hausrat, dann aber auch um die Vermittlung von Arbeitsplätzen und den Aufbau einer selbständigen Existenz. Für die schwer in ihrer Gesundheit Geschädigten wurden, sobald es möglich war, Kuraufenthalte vermittelt. Auch Einrichtungen der Kirchen, Parteien und der Vereinten Nationen (UNRRA und IRO) nahmen sich der Verfolgten an, die sich bald in eigenen Interessenverbänden organisierten. Ab Juli 1946 sicherte ein Landesgesetz erste Entschädigungsleistungen an die NS-Opfer, die vor allem den Aufbau einer neuen Existenz erleichtern sollten.

Weit größer war die Zahl der von den Nazis rücksichtslos als Arbeitskräfte ausgebeuteten Ausländer, sog. Displa-ced Persons (DP's), die während des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Heimat verschleppt oder vertrieben worden waren und nun von den Alliierten befreit wurden. Dabei handelte es sich besonders um ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus der Sowjetunion und Polen. Viele von ihnen waren aufgrund menschenunwürdiger Lebensbedingungen in Lagern krank und unterernährt.

Die Zahl der DP's auf hessischem Gebiet dürfte 1945 weit über 100000 betragen haben. Unmittelbar nach der Besatzung wurden die DP's in die Obhut der Militärregierung genommen; einerseits, um sie in Barackenlagern, Kasernen, Schulen, Hotels oder Privathäusern wenigstens halbwegs geordnet unterzubringen, aber auch, um Rachemaßnahmen der verbitterten Opfer des Nazi-Regimes an der Übersiedlung in Drittländer. Speziell die jüdischen DP's warteten und hofften auf die Einreise nach Palästina, auf die sie, unterstützt durch jüdische Hilfsorganisationen, in den Lagern vorbereitet wurden.



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