Die erste Judenschlacht in Frankfurt a. Main in Jahre 1241 und Schadenserlass für die Frankfurter Bürger durch König Konrad IV., 1246
Judenschlacht Frankfurt 1241
In der Reichsstadt Frankfurt wurde der Sohn eines Juden, der sich taufen lassen wollte, von Eltern und Freunden daran gehindert. Darüber entstand ein Streit zwischen Christen und Juden, und am 24. Mai kam es zu einem heftigen Kampfe. Nachdem einige Christen gefallen waren, kamen etwa 180 Juden durch das Schwert und durch Feuer, das sie an ihre eigenen Häuser legten, um. Der Brand zerstörte fast die halbe Stadt, und die übrigen Juden, deshalb das Schlimmste befürchtend, ließen sich nun, 24 an der Zahl, taufen, angeblich mit einem ihrer Rabbiner ...
König Konrad IV. erlässt den Frankfurter Bürgern jeden Schadenersatz an die Juden, Rothenburg, Mai 1246.
Konrad, Sohn des Kaisers Friedrich, von Gottes Gnaden gewählter König der Römer und Erbe des Reiches Jerusalem.
Durch dieses Schreiben machen wir allen gegenwärtigen und zukünftigen Getreuen des Reiches bekannt, dass, wegen der verdienstlichen Treue und Ergebenheit unserer Bürger von Frankfurt, und in Ansehung der Dienste, die sie zu jeder Zeit unserem Herrn Vater, seinen Vorfahren und uns in Ergebenheit geleistet, wie durch Vollmacht und besonderen Befehl des Kaisers, unseres Herrn Vaters, den wir auf unsere ergebenste Fürbitte bei ihm für die Bürger erlangt, ihnen allen Schaden und die Verletzung erlassen, welche die Bürger bei der Ermordung und Vertreibung der Juden von Frankfurt, unserer Kammerknechte, mehr aus Nachlässigkeit und Zufall als mit Willen begangen haben. Aus überfließender Gnade unserer Hoheit versprechen wir, über diese Verzeihung eine Urkunde von der kaiserlichen Majestät selbst zu erlangen zu ewiger Sicherheit der Bürger selbst, wie ihrer Erben ...
Annales Erphordenses [Erfurter Chronik] 1241 — Vgl. Kina aus dem Machsor Salonichi. B. XXII. Julius Höxter, Quellenlesebuch zur jüdischen Geschichte und Literatur. III. Teil, Frankfurt a.M. 1927, S. 27-30.
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