Transkription:
Übersetzung eines Briefs d.d. Burghaun am 16ten August 1819 von Michel Levi Speyer an Loser Simon zu Fulda Burghaun d. 16. Aug. 1819 Nach die Ausbrüche zu Würzburg u. Frankfurt, mag es nun seyn wie es will, so kann ich Ihnen nicht genug schreiben, was unter dem Pöbel für eine Unsicherheit gegen die Juden überhaupt entstanden ist, und ich muß Ihnen versichern, daß auch davon Unglücke her rühren, indem der Aufstand zu groß ist, vermuthlich werden Sie ebenfalls gehört und auch schon überzeugt haben, ich finde es also für sehr nothwendig, wenn Sie eine Vorstellung an das Polizei-Collegium fertigen lassen namens der Landjudenschaft und zwaar: daß die ausgesprengte Thatsachen mit Würzburg und Frankfurt nicht an dem wäre, u. ein jeder in seinem Schutz wie zuvor gehandhabt würde, daß also niemand im Lande sich beigehen lasse, davon Gebrauch oder Anlaß gg. Juden zu machen, insbesondern jedes Polizei-Amt besonders darauf zu wachen u. alle üble Ausdrücke gegen Juden genau zu untersuchen u. einzuberichten habe u. die Strafe gewärtigen, im öffentl. Intelligenzblatt bekanntmachen zu lassen.
Dann werden alle Gefahren aufhören.
Michel Levi
Vorgänger der Landjudenschaft
Für die richtige Uebersetzung der Judenvorsteher
Simon Loeser
Arbeitsaufträge:
1. Was berichtet der Landjudenvorgänger zu Beginn des Briefes?
2. Wovon erhofft sich der Landjudenvorgänger eine Verbesserung der Lage?
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