Kritik des sowjetischen Partei- und Staatschefs Leonid Breschnew an der Deutschland- und Ostpolitik der Bundesregierung in einer Erklärung vom 13. 1. 1967
Wir hören erneut von der Anmaßung der Bundesrepublik. ganz Deutschland zu vertreten. Das bedeutet aber Fortsetzung der alten Politik der „Nichtanerkennung“ der Deutschen Demokratischen Republik, bedeutet faktisch weiterhin das Bestreben, diesen sozialistischen Staat zu verschlingen. In Bonn erhebt man erneut Anspruch auf West-Berlin, obwohl es in keiner Beziehung zur Bundesrepublik steht. Die Regierung der Bundesrepublik nimmt nach wie vor eine gefährliche Einstellung zu den Nachkriegsgrenzen in Europa, darunter auch zur Grenze zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik, ein. Die Regierung der Bundesrepublik hat auch nicht darauf verzichtet, sich Zugang zu Kernwaffen zu verschaffen. Die neue Regierung der Bundesrepublik spricht zwar von ihrer Absicht, die Entspannung in Europa zu fördern. Kanzler Kiesinger sagte, seine Regierung werde bestrebt sein, das gegenseitige Verständnis und Vertrauen zu vertiefen, um Voraussetzungen für künftige erfolgreiche Gespräche und Verhandlungen zu schaffen. Doch all das bleibt vorläufig nur Gerede, all das wird von Erklärungen widerlegt, die im Programm der neuen Regierung der Bundesrepublik enthalten sind ...
Die Sowjetunion ist fest davon überzeugt, daß die vorbehaltlose Anerkennung der Deutschen Demokratischen Republik als souveräner unabhängiger Staat eine der grundlegenden Voraussetzungen für eine wirkliche Normalisierung der Lage in Europa ist. Niemand vermag unsere Freundschaft mit der Deutschen Demokratischen Republik, unser festes Bündnis mit ihr zu untergraben. Die Deutsche Demokratische Republik ist eine große Errungenschaft der deutschen Werktätigen und aller Friedenskräfte Europas.
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.