Am 1. Dezember 1946 stimmten die hessischen Bürgerinnen und Bürger nicht nur über die hessische Verfassung ab, sie wählten auch den ersten hessischen Landtag. Deutlich gestärkt ging die LDP aus den Wahlen hervor (15,7%; 14 Sitze), auch die KPD konnte Stimmengewinne verzeichnen (10,7%, 10 Sitze). Während die SPD ihren Stimmanteil in etwa hielt (42,7%, 47 Sitze), musste die CDU erhebliche Verluste hinnehmen (30,9%; 28 Mandate statt bisher 35). Wie im Rahmen des Verfassungskompromisses bereits vertraulich vereinbart, bildeten SPD und CDU eine gemeinsame Regierung. Neuer Ministerpräsident wurde der Sozialdemokrat Christian Stock, sein Stellvertreter der CDU-Vorsitzende Werner Hilpert. Obwohl Hunger und Not zwangsläufig die Regierungstätigkeit zu einem ständigen Krisenmanagement werden ließen, war das neue Kabinett bestrebt, die grundlegenden Reformen, wie sie die Verfassung festgelegt hatte, umzusetzen.
Zeitungsmeldung der Frankfurter Rundschau über den Ausgang der Wahlen vom 3. 12. 1949
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