Dokument 8
Kehraus. Antisemitischer Volkskalender für das Jahr 1895
Urheber
Verlag Reichs-Herold Berlin
Datum
1895
Bestand/Sign.
HStaM 340 Böckel 18
Bestand/Inventar
Auszüge: S. 6f., 16f., 22f. u. 54-57
Nachdem Böckel 1893 durch den erzwungenen Rücktritt vom Vorsitz des mitteldeutschen Bauernvereins den politischen Rückhalt in seinem Wahlkreis verloren hatte, versuchte der inzwischen in argen finanziellen Schwierigkeiten steckende Böckel einen Neuanfang in Berlin. Dort traf er auf neue Financiers, die ihm und seinem Verlag, dem „Reichsherold“, einen Neuanfang gestatteten, der aber von nur kurzem Erfolg war. Aus dieser Zeit stammt der antisemitische Kalender „Kehraus“ für das Jahr 1895. Ausgerichtet auf eine ländliche Leserschaft, finden sich neben zahlreichen Lebensweisheiten und landwirtschaftlichen Ratschlägen wie selbstverständlich auch antisemitische Sprüche oder Zitate.
Arbeitsaufträge:
- Betrachten Sie sich das Titelbild und beschreiben Sie, was dort dargestellt werden soll.
- Betrachten Sie sich wahlweise eines der drei Monatsblätter. In welchem Verhältnis stehen die antisemitischen Sprüche am oberen rechten Rand zu den übrigen Informationen und Ratschlägen des jeweiligen Monatsblattes? Wie sind die antisemitischen Sprüche in das Gesamtbild des Monatsblattes eingebunden?
- Untersuchen Sie die Karikaturen und arbeiten Sie die Merkmale heraus, mit denen die Juden zeichnerisch dargestellt werden. Was sollen diese Karikaturen vermitteln? Wie stehen diese Karikaturen mit den antisemitischen Schriften Böckels (bspw. die Quintessenz der Judenfrage und der darin beschriebene „Landjude“, S. 6ff.) in Verbindung?
Sebastian Haus
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Hessisches Staatsarchiv Marburg, Veröffentlichung
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Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.
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