Im. Juni 1955, nach dem Inkrafttreten der Pariser Verträge, bot die Sowjetunion der Bundesregierung eine" Normalisierung der Beziehungen" an und lud Bundeskanzler Adenauer zu entsprechenden Verhandlungen nach Moskau ein. Adenauers Moskau-Reise im September 1955 und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Sowjetunion waren im übrigen nicht als Beginn einer eigenständigen "Ostpolitik" der inzwischen souverän gewordenen Bundesrepublik gedacht. Die Kontakte mit dem Ostblock blieben auf das Notwendigste beschränkt und sie waren den westdeutschen Interessen im Westen untergeordnet: Dies zeigte deutlich die im Anschluß an den Moskaubesuch des Kanzlers entwickelte "Hallstein-Doktrin". Die Doktrin formulierte den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik und sie kündigte den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu allen Staaten (außer der Sowjetunion) an, sofern sie die DDR anerkannten.
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