Schreiben von General Erich Fellgiebel an seine Tochter Susanne aus der Haft vor seiner Hinrichtung
General Erich Fellgiebel schreibt zum Geburtstag (02. September 1944) von Susanne Fellgiebel einen Brief an seine Tochter. Seine Hinrichtung erfolgt zwei Tage nach ihrem Geburtstag.
[Auf welchem Wege der Kassiber Fellgiebels aus dem Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße herausgeschmuggelt und an die Angehörigen weitergeleitet werden konnte, ist bisher ungeklärt. Gegen die Annahme, der Tegeler Gefängnispfarrer Harald Poelchau habe die Nachricht übermittelt, spricht, dass Poelchau nach eigener Aussage "nur wenige der führenden Männer der Offiziersgruppe" persönlich kennengelernt habe, d.h. die am 8. August 1944 vom Volksgerichtshof verurteilten und am gleichen Tage hingerichteten Offiziere, namentlich Generalfeldmarschall v. Witzleben, Generalleutnant von Hase sowie Graf York von Wartenburg. Fellgiebel stand am 10. August 1944 vor dem Volksgerichtshof, Poelchau hatte hier und an den anderen Verhandlungstagen keinen Zugang zu den Hauptgefangenen aus der Prinz-Albrecht-Straße. Im Gefängnis Tegel hatte Poelchau Mitte September 1944 noch kurzzeitig Kontakt zu einer größereren Gruppe von Angeklagten des 20. Juli, die für 2 Wochen hierher verlegt worden waren. Siehe: Harald Poelchau, Die letzten Stunden. Erinnerungen eines Gefängnispfarrers, aufgezeichnet von Graf Alexander Tenbock-Fermor, Berlin 1949, S. 99ff. S. 105ff.; Werner Maser, Harald Poelchau, Pfarrer am Schafott der Nazis, Gütersloh 1982, S. 128-133, insbes. S. 130.]
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