Von den Gewerkschaften erhofften sich die Amerikaner die Gewinnung der Arbeiterschaft für die Demokratie, aber auch Unterstützung bei der Entnazifizierung und beim Aufbau einer deutschen Friedensindustrie. Anfang August 1945 wurde die Genehmigung zur Bildung örtlicher Gewerkschaften angekündigt. Hierauf hatten die Gewerkschafter schon lange gewartet. Viele waren gleich nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur aktiv geworden. Bis zum Herbst wurden zahlreiche Branchen-, aber auch Einheitsgewerkschaften zugelassen. Im August 1946 konstituierte sich der Freie Gewerkschaftsbund Hessen. Die Gewerkschaften schalteten sich sogleich in das politische Geschehen ein. Sie kämpften für eine bessere Versorgung der Bevölkerung, aber auch für die Gestaltung der Wirtschaftspolitik im Sinne einer Wirtschaftsdemokratie und forderten die Sozialisierung von Grundstoffindustrien sowie eine weitreichende Mitbestimmung in den Betrieben. Nach der offiziellen Zulassung von Gewerkschaften bildeteten sich in Frankfurt am 15. November 1945 vierzehn Industriegewerkschaften und ein örtlicher "Gewerkschaftsbund".
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