Besonders im kulturellen Leben war der geistige Aufbruch nach zwölf Jahren NS-Diktatur zu verspüren. Trotz der schwierigen Ausgangsbedingungen begannen die Kulturschaffenden, in Eigeninitiative ein neues Kulturleben aufzubauen. Deutsche und Amerikaner hatten ein gemeinsames Ziel: Die Befreiung der Kultur von der nationalsozialistischen Instrumentalisierung. Gezielt förderten die Amerikaner die Öffnung des Kulturbetriebes für die westliche Welt. Die ersten Theater nahmen noch im Sommer 1945 den Spielbetrieb notdürftig wieder auf. Nun konnten die in der NS-Zeit verbotenen Stücke wieder aufgeführt werden. Hoch im Kurs standen auch "Bunte Abende" und Konzertverantstaltungen. Das Publikum nahm die Angebote dankbar an. Auch populäre Unterhaltungsprogramme wie Kino, Tanzvergnügen und Sportveranstaltungen boten willkommene Ablenkung und Zerstreuung.
Wegen der Zerstörung der Theatergebäude sorgte 1945 die Kasseler "Notgemeinschaft des Theaters" in Eigeninitiative für provisorische Spielstätten. Zunächst wurden vor allem Bunte Abende, Gesangs- oder konzertante Veranstaltungen geboten. Karten waren oft nur gegen Sachleistungen wie Briketts und Brennholz zum Beheizen der Behelfsunterkünfte zu bekommen.
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