Gerichte, Universitäten und Schulen hatten die Amerikaner zunächst geschlossen. Erst nach der Entlassung der dort tätigen Nationalsozialisten sollten sie wieder eröffnet werden. Die Verwaltung, besonders die Ernährungs-, Wirtschafts- und Arbeitsämter, musste hingegen weiterarbeiten, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Wegen der zahlreichen Entlassungen im Rahmen der Entnazifizierung kam es dabei zu erheblichen Problemen: Seit dem Sommer 1945 mussten im Lauf eines Jahres über die Hälfte der Beamten in Hessen aus dem Dienst ausscheiden. Einige Verwaltungsbezirke drohten völlig zusammenzubrechen; man suchte händeringend nach Fachpersonal. Vorteilhaft war allerdings, dass besonders die leitenden Positionen nun mit Demokraten besetzt werden konnten und die Verwaltung sich durch die vielen Neuzugänge schlagartig verjüngte. In vielen Bereichen gab es so einen wirklichen Neubeginn.
Nach den Massenentlassungen durch die Entnazifizierung gab es in fast allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung bedrohliche personelle Engpässe. Die entstandenen Lücken mussten möglichst schnell ausgefüllt werden.
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