Unmittelbar nach Gründung der süddeutschen Länder forderten die Amerikaner die Ministerpräsidenten auf, nach Wegen für eine zonenweite Abstimmung ihrer Politik zu suchen. Sie gründeten bereits Anfang November 1945 den "Länderrat". Besonders Fragen der Wirtschafts-, Verkehrs- und Ernährungspolitik sollten sinnvollerweise gemeinsam und zonenweit behandelt werden. Hessen erhoffte sich einerseits Lebensmittel- und Rohstoffeinfuhren sowie andererseits Absatzmärkte für die heimische Industrie. Der Länderrat war indessen nur der erste Schritt. Angesichts der anhaltenden Versorgungskrise und der schleppenden Wiederingangsetzung der Wirtschaft drängten die Amerikaner auf die baldige Wiederherstellung der Wirtschaftseinheit Deutschlands. Allerdings waren im Sommer 1946 nur die Briten hierzu bereit. So entstand am 1. Januar 1947 als erster zonenübergreifender Zusammenschluss die britisch-amerikanische Bizone. Im Frühjahr 1947 wurde als gemeinsamer Sitz der deutschen Bizonenverwaltungen sowie des Wirtschaftsrates Frankfurt a.M. bestimmt.
Kurz und knapp war das Organisationsstatus des Länderrates vom 6. November 1946. Der Länderrat sollte ausdrücklich ein Koordinierungsorgan gleichberechtigter Partner sein. Der föderale Charakter hatte Vorbildfunktion für die späteren Ländervertretungen der Bizone und den Bundesrat. Bis zur Gründung der Bundesrepublik regelte der Länderrat die gemeinsamen Angelegenheiten der Länder der US-Zone.
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