Das heutige Bundesland Hessen entstand erst 1945. Seit 1866 war das Gebiet aufgeteilt in die preußische Provinz Hessen-Nassau mit den Regierungsbezirken Kassel und Wiesbaden sowie das frühere Großherzogtum bzw. den späteren Volksstaat Hessen mit der Hauptstadt Darmstadt. Schon in der Weimarer Zeit hatte es Pläne gegeben, ein "Groß-Hessen" zu schaffen. Durch das Kriegsende, die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen und die faktische Auflösung Preußens wurde diese Frage wieder aktuell. Ohne einen funktionstüchtigen Staat war auch der Aufbau einer demokratischen Gesellschaft nicht möglich. Ebenso erforderten die schwierigen Versorgungs- und Verkehrsbedingungen größere Verwaltungseinheiten. Unklar war zunächst der territoriale Zuschnitt. Eine Umfrage bei deutschen Politikern bestärkte die Amerikaner, am 19. September 1954 das Land Groß-Hessen zu proklamieren.
"Groß-Hessen" hieß das neugebildete Land nur bis 1946. Die Verfassungsberatende Landesversammlung einigte sich auf die schlichtere Bezeichnung "Land Hessen". Aber nicht alle historisch zugehörigen Gebiete wurden in das neue Land einbezogen. Das ursprünglich hessen-darmstädtische Rhein-Hessen sowie die früheren nassauischen Kreise Oberwesterwald, Unterwesterwald, Unterlahn und St. Goarshausen verblieben in der fränzösischen Besatzungszone und kamen später zu Rheinland-Pfalz.
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