Auf der Potsdamer Konferenz im Juli/August 1945 beschlossen die Siegermächte die Ausweisung von 6,6 Millionen Deutschen aus Polen, der Tschechoslowakai und Ungarn. Hessen sollte 607 500 Personen aufnehmen. Noch im Winter 1946 erreichten die ersten Transporte, die vor allem aus der Tschechoslowakai kamen, hessisches Gebiét. Die ohnehin angespannte Versorgungslage verschärfte sich nun noch weiter: Zusammen mit den Evakuirten aus anderen Ländern war im Oktober 1946 in Hessen jeder fünfte Bürger "zugezogen". Da die Wohnraumlage in den zerstörten Städten keinen weiteren Zuzug zuließ, wurde die Masse der Flüchtlinge in ländliche Gebiete gelekt. Die "Neubürger" sollten rasch integriert werden. In Häusern und Wohnungen von Einheimischen fanden sie häufig schon nach kurzer Zeit eine allerdings zumeist äußerst beengte Unterkunft. Schwierig gestaltete sich in vielen Fällen der Versuch, einen geeigneten Arbeitsaplatz zu finden.
Allein 1946 erreichten 400 000 Flüchtlinge mit Zügen zu durchschnittlich 1000 Personen hessischen Boden. Rotkreuz-Schwestern empfingen sie in Auffangstationen. Hier wurden die Flüchtlinge registriert, ärztlich untersucht und mit dem Nötigsten versorgt, bevor man sie in ihre Aufnahmeorte weiter leitete.
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