Bereits auf den Kriegskonferenzen in Teheran Ende 1943 und Jalta im Februar 1945 hatten sich die Alliierten darüber geeinigt, Deutschland in Besatzungszonen aufzuteilen. Den französischen Forderungen nach Hessen-Nassau entsprachen die drei anderen Siegermächte nicht. Man gestand den Franzosen lediglich das linksrheinische Rheinhessen sowie vier rechtsrheinische nassauische Kreise im Westerwald und an der unteren Lahn zu. Etwa einen Monat nach der Besetzung der hessischen Gebiete hatte Deutschland am 8. Mai 1945 bedingungslos kapituliert. Die Siegermächte übernahmen die volle staatliche Gewalt und gründeten zur Koordinierung der Besatzungspolitik den alliierten Kontrollrat in Berlin. Die ehemalige Provinz Hessen-Nassau und der frühere Volksstaat Hessen gehörten von nun an im wesentlichen zur amerikanischen Besatzungszone. Anfangs zeigten die Amerikaner Härte, denn ihrer Ansicht nach trug das gesamte deutsche Volk Verantwortung für den Ausbruch des zweiten Weltkrieges und die nationalsozialistischen Greueltaten in den Konzentrations- und Arbeitslagern. Doch schon im Sommer 1945, nach dem Ausbleiben der befürchteten Widerstandaktionen und den ersten Erfahrungen im Umgang mit der Zivilbevölkerung entspannte sich das Verhältnis zwischen Siegern und Besiegten.
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