Bericht des David Gottschalk Höping über den Raub der Elisabeth-Reliquien aus der Elisabethkirche zu Marburg am 18. Mai 1539
Der vorstehende Bericht stammt aus der Feder des Deutschordensschreibers David Gottschalk Höping, der in den siebziger Jahren des 17. Jh. amtierte. Auf welche Quellen er sich stützt, ist unklar. Bemerkenswert sind die widersprüchlichen Angaben über den Verbleib der Elisabeth-Reliquien. Wenn Landgraf Philipp d. Grm. sie tatsächlich nach dem Raub aus der Elisabethkirche 1539 an unbekanntem Ort heimlich hatte beisetzen lassen, kann der Landkomtur Wilhelm v. Oeynhausen, der von 1591 bis zu seinem Tode 1613 amtierte, dem Hochmeister Erzherzog Maximilian von Österreich bei dessen Besuch in Marburg vom 14. bis 17. Oktober 1599 keinen Gedenkstein vor dem Hauptaltar in der Elisabethkirche gezeigt haben, unter dem angeblich die sterblichen Überreste der Hl. Elisabeth ruhten. Dies ist auch deshalb unglaubhaft, da jener Erzherzog nach einer von ihm selber ausgestellten Urkunde von 1609 noch als Koadjutor seines Amtsvorgängers Heinrich v. Bobenhausen bereits im Jahre 1588 die Elisabeth-Reliquien ganz oder teilweise über Bad Mergentheim nach Wien hatte bringen lassen. Die Widersprüche in der historischen Überlieferung machen deutlich, daß über das Schicksal der Elisabeth-Reliquien nach ihrem Raub aus der Elisabethkirche 1539 keine verläßlichen Angaben gemacht werden können.
Anmerkung:
Dem Bericht ist zusätzlich eine Transkirption des Inhaltsbeigefügt.
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