Dokument 24: DRUCKBOGEN MIT DARSTELLUNGEN HANAUISCHER SIEGEL mit handschriftlichen genealogischen Zusätzen. 18. Jahrhundert. Bestand H Nr. 147.
DRUCKBOGEN MIT DARSTELLUNGEN HANAUISCHER SIEGEL, erläutert durch handschriftliche Zusätze | |
| Best.: 81 A Rubr. 12 Nr. 4. Lit.: Reinhard Suchier: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894, Hanau 1894, Abb. 1-12; Hans-Peter Lachmann: Siegel der Herren und Grafen von Hanau, in: 675 Jahre Altstadt Hanau, Festschrift zum Stadtjubiläum, Hanau 1978, S. 141-149. |
Im Zusammenhang mit dem 1642 erfolgten Erlöschen des Hauses Hanau-Münzenberg im Mannesstamm setzte eine rege Beschäftigung mit der Genealogie und Geschichte der Grafen von Hanau ein. Neben historischen Abrissen und Stammtafeln entstand auch eine Sammlung von Siegelzeichnungen, die offenbar als Vorlage für eine Publikation dienen sollte. Überliefert ist allerdings nur ein Druckbogen mit insgesamt 19 Abbildungen. Über den oder die Verfertiger der zum Teil sehr fein und detailgetreu wiedergegebenen Tuschzeichnungen und der etwas gröberen Bleistiftskizzen der Sammlung ist nichts bekannt, doch dürften sie im Umfeld der Hanauer Kanzlei zu suchen sein. Da das 1641-1643 erschienene Werk von Vredius über die Geschichte der Grafen von Flandern benutzt wurde (s. u. Nr. 17-18 ), kann die Sammlung nicht vor dieser Zeit entstanden sein, ist aber wohl auch nicht sehr viel später zu datieren.
Der Druckbogen zeigt folgende Siegel:
Nr. 1 | Siegel Graf Reinhards I. (1243-1276), gezeichnet nach Urkundensiegeln aus den Jahren 1256, 1275, 1277 und 1280 |
Nr. 2 | Siegel Graf Reinhards I., gezeichnet nach einem besser erhaltenen Siegel von 1278 |
Nr.3 | Siegel der Gräfin Adelheid, Erbtochter von Münzenberg, Gemahlin Reinhards I. († 1291) nach Vorbildern von 1277 und 1280 |
Nr. 4, 5 | Siegel und Contrasignet Graf Ulrichs I. (1276-1306), gezeichnet nach Vorbilden von 1277, 1280, 1290, 1296 und 1299 |
Nr. 6 | Siegel der Gräfin Elisabeth, geb. Gräfin von Rieneck, Gemahlin Ulrichs I. (* um 1260, † um 1300), gezeichnet nach einer Vorlage von 1296 |
Nr. 7 | Siegel Graf Ulrichs II. (1306-1346 ), gezeichnet nach einer Vorlage von 1323 |
Nr. 8 | Siegel der Gräfin Agnes, geb. Gräfin von Hohenlohe, Gem. Ulrichs II. († zw. 1342 und 1344), gezeichnet nach einer Vorlage v. 1323 |
Nr. 9 | Siegel der Gräfin Agnes, gezeichnet nach einer Vorlage von 1334 |
Nr. 10 | Siegel Graf Ulrichs II., gezeichnet nach einer Vorlagen von 1319, 1334, 1339, 1343 und 1346 |
Nr. 11 | Siegel der Gräfin Adelheid von Isenburg, geh. Gräfin von Hanau († nach 1378), gezeichnet nach einer Vorlage von 1370 |
Nr. 12 | Siegel der Gräfin Elisabeth, geb. Gräfin von Wertheim, Gem. Ulrichs IV. († 1378 ), gezeichnet ohne Angabe der Vorlage |
Nr. 13 | Siegel der Margarethe von Eppstein, geb. Gräfin von Hanau, Tochter Reinhards II. (1411-1441), gezeichnet ohne Angabe der Vorlage |
Nr. 14 | Siegel der Gräfin Adriane von Solms-Lich, geb. Gräfin von Hanau-Münzenberg, Tochter Philipps d. J. (1470-1524), gezeichnet ohne Angabe der Vorlage |
Nr. 15 | Siegel der Gräfin Katharina, geb. Gräfin von Schwarzburg, Gemahlin Reinhards IV. († 1514), gezeichnet ohne Angabe der Vorlage mit dem irrtümlichen Vermerke, es handele sich um Reinhards Tochter |
Nr. 16 | Siegel der Gräfin Juliane, geb. Gräfin von Stolberg, Gem. Philipps II. (1506-1580), gezeichnet ohne Angabe der Vorlage |
Nr. 17, 18 | Siegel und Contrasignet des Markgrafen Balduin von Flandern nach einer Wiedergabe in der „Genealogia Comitum Flandriae“ des Olivar Vredius, erschienen in Brügge 1641-1643. Dieses Siegel wurde vermutlich aufgenommen, weil Balduin in der Siegelumschrift den Titel Comes Hainoensis führt, was man wohl fälschlich mit Hanau in Verbindung brachte, zumal das Contrasignet einen gesparrten Schild zeigt. |
Nr. 19 | Das graße Münzenberger Stadtsiegel, gez. ohne Angabe der Vorlage |
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