Dokument 23: WAPPEN DES GRAFEN WOLRAD IV. VON WALDECK UND SEINER GEMAHLIN ANNA, GEBORENE MARKGRÄFIN VON BADEN-DURLACH
Kolorierte Handzeichnung, mit nachträglicher Datierung „Anno 1621“.
Daneben: Gemalte, mit Papier kaschierte und ausgeschnittene Wappen der Grafen von Hohenstem und von Hoya aus einer Waldeckischen Genealogie des 17. Jahrhunderts. Bestand 147 Genealogien.
WAPPEN DES GRAFEN WOLRAD IV. VON WALDECK UND SEINER GEMAHLIN ANNA; GEBORENE MARKGRÄFIN VON BADEN-DURLACH | |
| Bestand 147 Genealogie. Kolorierte Handzeichnung, mit nachträglicher Datierung „Anno 1621 „. Daneben: Gemalte, mit Papier kaschierte und ausgeschnittene Wappen der Grafen von Hohenstein und von Hoya |
Ahnenproben und Aufschwörungstafeln mit ihren sorgfältig ausgeführten Wappenzeichnungen besaßen Rechtsqualität und waren somit für die dauernde Aufbewahrung bestimmt; in Stein gehauene oder in Erz gegossene Wappen auf Grabdenkmälern oder an Schlössern und herrschaftlichen Gebäuden haben sich durch die Dauerhaftigkeit ihres Materials über Jahrhunderte erhalten können. Daneben gab es eine Art Gebrauchsheraldik, von der sehr viel weniger übriggeblieben ist. Auf Holz, Stoff, Blech oder Karton gemalte Wappen wurden für zahlreiche Gelegenheiten gebraucht: bei Festlichkeiten im Saal an den Plätzen der Gäste, an Herbergen und Quartieren von Gesandten, auf der Kleidung von Hofbedienten und Amtspersonen, an Grenzpfählen, bei militärischen Feldzeichen, an den Hochzeitskutschen oder am Leichenwagen. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert hatte diese Wappenmalerei eine weite Verbreitung; betrieben wurde sie meist von ganz normalen Handwerksmeistern, aber auch bedeutende Künstler waren daran beteiligt. Lukas Cranach und seine Schüler, die hessischen Hofmaler Michel Müller und Georg Corneth, Philipp Uffenbach in Frankfurt und manche andere haben derartige Aufträge erhalten und ausgeführt.
Das meiste von dieser auf vergänglichen Stoffen gemalten Gebrauchsheraldik ist untergegangen; nur manchmal finden sich in den Akten noch Entwürfe oder Nachzeichnungen. Die zwanzig auf Papier und Pappe gemalten Wappen, die in den Waldecker Beständen des Staatsarchivs Marburg überliefert sind, besitzen so einen gewissen Seltenheitswert. Daß sie eine praktische Verwendung gehabt haben, beweisen die Nagellöcher, die sich in ihnen befinden. Für welche Gelegenheit sie angefertigt wurden, ist nicht sicher. Der Doppelbogen mit dem Mappen des Grafen Wolrad IV. und seiner Gemahlin Anna von Baden, datiert 1621, ist vielleicht bei der Taufe ihres Sohnes Jacob (1621-1645) verwendet worden; andere mit der Jahreszahl 1649 beim Begräbnis der Gräfin Anna.
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