Dokument 19: BESCHREIBUNG DER GÜTER DES KLOSTERS NAUMBURG (WETTERAU) ZU KAICHEN
mit zahlreichen farbigen Darstellungen, aufgeschlagen: Burg Friedberg und Hl. Georg als Schutzpatron der Burg (Schlußseiten).
Urkunden Hanau, Kloster Naumburg, 1514 Dezember 5.
Beschreibung der in der Gemarkung Kaichen gelegenen Güter des Klosters Naumburg in der Wetterau | |
| Reich ausgemalte und bebilderte Handschrift Best.: Urkunden Hanau, Kloster Naumburg, 1514 Dez. 5. |
1086 schenkte Kaiser Heinrich IV. die vermutlich auf salisch-konradinischem Eigengut gegründete Benediktinerpropstei Naumburg dem Bischof Huzmann von Speyer, dessen Nachfolger sie 1149 dem Kloster Limburg an der Haardt übereignete. 1514 ließen Propst und Konvent des Klosters Naumburg ihre in der Gemarkung Kaichen gelegenen Äcker und Grundstücke von den Landscheidern zu Kaichen neu ausmessen und aussteinen und diesen Vorgang urkundlich festhalten. Offenbar war es einer der Mönche, der den in Buchform überlieferten Bericht dieses Grenzbegangs niederschrieb und mit ausgesprochener Freude an der Malerei nicht nur jede der Pergamentseiten mit farbig ausgemalten Initialen versah, sondern auch auf eingehefteten und eingeklebten Papierblättern farbige bildliche Darstellungen hinzufügte. Das erste, eine Doppelseite füllende Bild zeigt oben links eine Ansicht des Klosters, darunter die einzeln benannten Konventualen mit ihrem Prior und rechts den vor einem mit den Symbolen der Evangelisten versehenen Kruzifix knienden Propst Johann von Dietesheim, ausgewiesen durch sein Wappen. Rechts vom Kreuz steht der Schutzpatron des Klosters, der den Teufel austreibende Heilige Cyriacus. Auf der folgenden Seite erscheinen die sieben Landscheiden von Kaichen mit ihren Vermessungswerkzeugen. Die hier aufgeschlagene Schlußseite der Urkunde zeigt eine Abbildung der Burg Friedberg, die als Siegler der Urkunde auftrat. Ein Loch am unteren rechten Seitenrand markiert die Stelle, wo ursprünglich das Siegel befestigt war. Die gegenüberliegende Seite zeigt St. Georg als Drachentöter, der das Wappen der Burg hält – den doppelköpfigen schwarzen Adler mit weiß-schwarz gespaltenem Herzschild im goldenen Feld. Auf den anschließeden Seiten finden sich die Wappen des Friedberger Burggrafen und weiterer zwölf Burgmannen.
U.L.
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