Dokument 14: HESSISCHES WAPPENBUCH
Zusammenstellung der Wappen, die 1577/78 von Landgraf Wilhelm IV. im Rittersaal dcs Rotenburger Schlosses angebracht wurden.
Nachzeichnung, 18. Jahrhundert.
Aufgeschlagen: „Ordnung deren Wappen in dem Ritter-Saal [des Schlosses zu Botenburg]“ (links), Hessisches Wappen, 16. Jahrhundert (rechts).
Bestand H Nr. 113g.
HESSISCHES WAPPENBUCH | |
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| „welches für des durchlauchtigsten Fürsten und Herren Herrn Constantin Landgraf zu Hessen ... fürstliches Hofarchiv allhier zu Rotenburg mit allem Fleiß gefertiget worden im Jahr 1757-1778, demnächst aber bei der Erbfolge des durchläuchtigsten Fürsten und Herrn Emanuel Landgrafen zu Hessen continuiert und geendiget in dem Jahre 17..“ |
Der im Jahre 1570 von Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel in Rotenburg begonnene Schloßbau besaß in seinem Parkflügel einen Rittersaal, der sich in der Länge auf 102 Mannsschritte erstreckte und nächst dem königlichen Saal in Prag als größter Saalbau im Deutschen Reich galt. 1627 kam Rotenburg mit seinem Schloß in den Besitz der landgräflichen Nebenlinie
Hessen-Rotenburg, ab 1648 Hessen-Rheinfels-Rotenburg genannt. Die begrenzten Mittel dieser sich weiter verzweigenden Nebenlinie, die zudem nicht ständig in Rotenburg residierte, führte zu einem allmählichen Verfall des Schlosses. 1790 wurden der Fuldaflügel mit der Schloßkapelle und der Parkflügel mit seinem Rittersaal abgebrochen. Nur der Fuldaflügel wurde danach wieder aufgebaut, so daß das Schloß seither als eine sich zum Park hin öffnende Dreiflügelanlage erscheint. In dem mit dem Parkflügel verschwundenen Rittersaal hatte Landgraf Wilhelm IV. 1577/78 die hessischen Landeswappen sowie die Wappen des hessischen Adels und der Städte anbringen lassen. 180 Jahre später erteilte Landgraf Consantin von Hessen-Rheinfels-Rotenburg den Auftrag, diese Wappen in Nachzeichnungen festzuhalten. Trotz der langjährigen, sich noch bis in die Regierungszeit des Landgrafen Carl Emanuel erstreckenden Bearbeitungsdauer ist das umfangreiche Werk nie beendet worden. Zahlreiche Wappen fehlen, von einigen sind nur die Umrißzeichnungen vorhanden. Die aufgeschlagenen Seiten zeigen links die „Ordnung deren Wappen in dem Ritter-Saal“ und rechts das hessische Wappen des 16. Jahrhunderts.
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