Dokument 5: MESSE ZUM FEST DER HL.ELISABETH Zwei Doppelblätter aus Missalhandschriften des 15. Jahrhunderts, wohl aus ehemaligem Deutschordensbesitz. Enthalten: Introitus und Psalmvers: „Gaudeamus omnes ... „, die Lesung aus Sprüche Salomonis (31, 10-31): „Mulierem fortem ...“, und den Beginn der Elisabeth-Sequenz „Gaude Syon ... . - Abgelöst von Trappenei-Rechnung 1636 (Bestand 106b Nr. 3) und dem „Inventarium der [Eppsteinschen] Register 1593 (Bestand 40f Nr. 285).
Lit.: F. Rädle, Älteste Messe der hl. Elisabeth (in: St. Elisabeth. Fürstin, Dienerin, Heilige, hrsg. Philipps-Universität Marburg in Verbindung mit dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde, 1981, S. 528 Nr. 149).
MESSE ZUM FEST DER HL. ELISABETH | |
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| Zwei Doppelblätter aus Missalehandschriften des 15. Jahrhunderts, H. 33, 7 cm, B. 24 crn Pergament. Abgelöst van Trappenei-Rechnung 1636 (Bestand 106b Nr. 3) und dem Inventarium der [Eppsteinschen] Registe 1593 [Bestand 40f Nr. 285]. |
Die beiden Blätter mit roten und blauen Initialen und mit roten Überschrifiten, die den Text gliedern, stammen aus zwei verschiedenen Missale-Handschriften des ausgehenden Mittelalters Ein Missale vereinigt alle Texte, die während eines Kirchenjahres bei der Meßfeier gelesen oder gesunden werden. Man unterscheidet die Texte, die bei jeder Messe gleich lauten (Ordo missae), von den Texten, die je nach dem Festtag zu diesem Grundbestand hinzukommen. Man findet sie im Proprium de Tempore oder im Proprium de Sanctis. Die Meßtexte zu Ehren bestimmter Heiliger an ihrem von der Kirche festgelegten Datum bestehen manchmal nur aus einer Oration und einem Zwischengesang (einer Sequenz) zwischen Epistel und Evangelium. Die übrigen Meßoffizien werden den Messen für allgemeine Heiligengruppen, dem Commune Sanctorum entnommen. Die beiden ausgestellten Blätter enthalten die „Messe zum Fest der hl. El.isabeth“ in zwei unterschiedlichen Versionen: eine ausführliche und eine knappe Form, in der durch Hinweise auf die Texte aus der „Messe für eine hl. Frau, die nicht Märtyrin war“ verwiesen wird. Die „Elisabethmesse“ beginnt auf dem linken Exponat (fol. 1r Zeile 10 der ersten Spalte) mit dem gebräuchlichen Introitus ( „Gaudeamus om[ne]s in d[omi]no ...“, der Name der Heiligen wird jeweils eingesetzt) und dem Anfang des 44. Psalms. Es folgt ein zweiter Introitus, der sich nicht nur auf den Festtag der hl. Elisabeth bezieht ( „Dilexisti iustitiam ... „), sondern auch während der Oktav, der Woche nach dem 19. November, benutzt werden konnte. Die Lesung, der Lobpreis der starken Frau aus den Sprüchen Salomonis (31,10-31 ), hingegen ist der „Messe für eine heilige Frau, die nicht Märtyrin war“ entnommen. Auf der Rückseite (fol. 1v) folgen das Graduale und der für die Fastenzeit bestimmte Tractus; vor dem Evangelium (Matthäus 13,44-52) erklingt die berühmte, nur zu Ehren der hl. Elisabeth geschriebene Sequenz. Die 16 Strophen dieses Liedes standen sicherlich in einem speziellen Hymnenbuch, so daß auf dem vorliegenden Blatt nur die Anfangsworte „Gaude Syon“ zu lesen sind. Auf den beiden anderen Seiten dieses Doppelblattes stehen Texte aus dem generellen Commune Sanctorum. Das rechte Exponat zeigt eine Seite (fol . 2v) aus dem Proprium de Sanctis. Nach einigen Zeilen aus der Messe zu Ehren des hl. Papstes Martin (12. Nov.) beginnt in Zeile 17 die Messe zum Fest der hl. Elisabeth (19. Nov.) jeweils mit den Hinweisen auf die Texte aus dem Commune Sanctorum. Schon in der 6. Zeile der rechten Spalte folegen die Texte zum Festtag der hl. Caecilia (22. Nov.), für die auch die gesungene Communio bestimmt ist. Die drei verdeckten Seiten des Doppelblattes enthalten Meßtexte zu Ehren der hl. Apostel Simon und Judas und des hl. Bischofs Martin mit einer schönen Notenschrifit der Martinssequenz.
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