Text eines französischen Liedes, in dem sich die Schreiberin für die freundliche Aufnahme in Karlshafen bedanken.
L I E D
gewidmet der Kolonie von Karlshafen, die sich zu einem Konzert versammelt hat
Melodie: Comment goûter quelque repos
1. Strophe
Dieses Konzert zeichnet zunächst ein Bild dieser liebenswerten Kolonie. Überall herrscht die friedlichste Eintracht, überall der glücklichste Einklang. Hier tritt nicht die leiseste Uneinigkeit auf, hier waltet dieselbe Herzensgesinnung, derselbe Geist. Alle Mühsal lindert sich hier, alle Freude verdoppelt sich hier.
2. Strophe
Kunst, Tugend, Schönheit begründen durch ein bewundernswertes Band ein gemeinsames Reich in dieser angenehmen Stadt. Und durch diese seltene Verbindung sehe ich hier noch einmal die glücklichen Zeiten des Goldenen Zeitalters inmitten eines barbarischen Saeculum wiederaufleben.
3. Strophe
Wir haben vom Schicksal die fürchterlichsten Schläge erlitten. Lange Zeit verdiente es unsere Klagen, doch in unseren Augen ist es weniger ungerecht, denn in diesem fremden Land hat es dank günstiger Umstände seine Widrigkeiten in Herzensfreuden verkehrt.
4. Strophe
Schon eilen berühmte Helden, lorbeerbekränzt und ruhmbedeckt, von Sieg zu Sieg. Doch wenn das Ziel ihrer Mühen war, uns Annehmlichkeiten zu verschaffen, dann dient es unserer Neigung schlecht. Denn dem Erfolg ihrer Waffen wird der Abschied (die Trennung von unserer neuen Heimat) folgen.
5. Strophe
Ein Fürst, von unserem Leid bewegt, hat durch freundliche Aufnahme das Schicksal bezwungen, das uns ein ruhiges Leben verweigert hat. Diesem Fürsten schulden wir das Glück, das wir alle dankbar genießen.
6. Strophe
Fürst, der Ihr unter Eurem Banner ein unbesiegbares Volk versammelt habt, großherziger und edler Held, liebster Schüler des Mars. Wenn Ihr den Sieg an Euch bindet, so fesselt Ihr auch die Herzen an Euch. Die Tränen zu besiegen und zu trocknen verschafft euch doppelten Ruhm.
7. Strophe
Einst schmückten die drei Schwestern der Liebe Kythera. Sie zierten ihre Mutter und den Sitz des Olympischen. Doch dieses liebenswerte Schwesterntrio, würdig der Unsterblichkeit, gibt dem, was nur eine Sage war, einen Hauch von Wirklichkeit.
[Übersetzung: Gisela Flach, Marburg].
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