Durch Schenkungen an das Kloster Fulda wollten die Eltern des Hrabanus Maurus, von 822-842 Abt in Fulda, für ihr Seelenheil sorgen.
Eine Schenkung an das Kloster Fulda
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Wenn auch klein und unansehnlich sein mag, was wir für unsere ungeheuren Sünden und Verfehlungen darbringen, so wird doch unser gütiger Herr Jesus Christus nicht auf die Menge der Gaben, sondern auf den demütigen Geist des Schenkenden schauen.
Deshalb übereignen ich, Waluram, und meine Gattin Waltrat bei gesundem Verstand und nach vernünftigem Entschluß [zur Buße] für unsere Sünden und Fehler, damit wir im zukünftigen Leben verdienen, Verzeihung zu erlangen, der Kirche des hl. Bonifatius, die am Fuldafluß erbaut worden ist, wo ebenderselbe heilige Blutzeuge Bonifatius mit seinem heiligen Leib ruht, wo Baugulf Abt ist, ein innerhalb der Mauern der Stadt Mainz gelegenes Grundstück zusammen mit einem Haus und mit allen Gebäuden, in denen wir uns aufhalten. Dies [Grundstück] ist begrenzt auf drei Seiten von der öffentlichen Straße, auf der vierten Seite vom [Grundstück des] Zotan. Die Schenkung erfolgt in der Weise, daß ich, Waluram, und meine Gattin Waltrat und unser Sohn Hraban, wer auch den anderen überleben mag, [das Grundstück] haben soll. Nach unserem Tode sollen es die oben erwähnte Kirche des hl. Bonifatius oder ihre Vorsteher bekommen mit der Gewalt, völlig frei und dauerhaft darüber zu verfügen, es zu behalten, zu verschenken, zu verkaufen oder was immer sie damit machen wollen.
Wenn aber wirklich wir selbst oder irgendeiner unserer Verwandten, was ich nicht glaube, daß es geschehen wird, gegen diese Schenkungsurkunde anzugehen versuchen sollten, dann zieht er sich den Zorn Gottes und aller Heiligen zu. Außerdem kann er nach Weisung der Staatskasse gezwungen werden, zwei Unzen Gold [und] vier Pfund Silber zu bezahlen. Dessen ungeachtet möge diese Schenkung allezeit dauerhaft und unerschütterlich bestehen.
Diese Schenkung erfolgte am 25. Mai [788], im zwanzigsten Jahre der Regierung unseres Herrn Karl, des glorreichen Königs.
Das Zeichen Walurams und seiner Gattin Waltrata, die diese Schenkung zu machen baten [=veranlaßten]; die Zeichen Hrabans, Gundrams, Meginratas, des Grafen Hatto, Gebahards, Wargers, Meginoz, Muothars, Adalprahts, Adalfrids. Ich, Weliman, habe auf Bitten [diese Urkunde] geschrieben und Tag und Zeit notiert, wie oben [angegeben].
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.