Hermann Bauer
Hermann Bauer wird am 27. Juni 1897 in Marburg geboren. 1922 legt er die Buchdrucker-Meisterprüfung ab und übernimmt ein Jahr später die Druckerei seines Vaters.
Ab 1925 gibt er das liberale Hessische Tageblatt heraus. Auf Druck der NSDAP muss Bauer im April 1933 seine Zeitung schließen. Er arbeitet daraufhin als Drucker und als Journalist. Kurzzeitig wird er verhaftet, da er die Rede des Vizekanzlers Franz von Papen vor dem Marburger Universitätsbund vom 17. Juni 1934 vervielfältigt hat. Papen hatte in der Rede den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels angegriffen und der NSDAP Terror vorgeworfen.
Die amerikanische Militärregierung gibt Bauer am 4. September 1945 die Lizenz zur Herausgabe der Marburger Presse. Die Zeitung fusioniert 1951 mit der Oberhessischen Zeitung zur Oberhessischen Presse GmbH. Hier arbeitet Bauer bis 1953 als Geschäftsführer. Bauer engagiert sich auch politisch. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gründet er gemeinsam mit anderen Bürgern den Staatspolitischen Ausschuss in Marburg. Einst Mitglied der Demokratischen Partei schließt er sich ab 1946 der LDP an. Für die Liberalen sitzt er auch bis 1948 in der Stadtverordnetenversammlung.
In Marburg ist Bauer besonders durch seine Aktivitäten als Lokalhistoriker und Stadtführer bekannt, weshalb er den Spitznahmen „Marburger Auskunftei“ trägt. Er stirbt am 16. Juli 1986.
Anfragen zu Reproduktionen in hoher Auflösung und druckfähige Vorlagen erhalten Sie von der unter Bestand/Sign. genannten Einrichtung.