Edward Yarnell Hartshorne wird 1912 in den USA geboren. Mit 17 Jahren nimmt er an der Harvard University in Boston das Studium der Soziologie auf. Im Anschluß promoviert er an der Chicago University in Illinois zum Thema Deutsche Universitäten unter dem Nationationalsozialismus und verbringt dazu 1935/36 einige Zeit in Deutschland. 1937 kehrt er in die USA zurück und arbeitet als Soziologiedozent an der Harvard University. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und dem Kriegsbeitritt der USA meldet sich Hartshorne beim Office of Strategic Services und wechselt kurz darauf zur Psychological Warfare Branch des Office of War Information. Er ist erst in Boston, dann in Tunesien und Italien mit der Befragung deutscher Emigranten beziehungsweise dann Kriegsgefangener befasst und ein guter Kenner der politischen Lage in Deutschland.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kommt Hartshorne als Besatzungsoffizier der amerikanischen Armee nach Deutschland und arbeitet erst als Presseoffizier, widmet sich dann aber der Frage der Wiedereröffnung der deutschen Universitäten in der amerikanischen Besatzungszone. In Marburg, wo er auch stationiert ist, organisiert er die „Marburger Hochschulgespräche“ über die Rolle und Aufgaben der Universitäten in einer demokratischen Gesellschaft. Als er im Sommer 1946 nach München abbestellt wird, um dort Problemen bei der Entnazifizierung der bayerischen Universitäten nachzugehen, wird er unter bis heute nicht geklärten Umständen während einer Autofahrt hinterrücks erschossen.
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