Der Lagebericht des amerikanischen Besatzungsoffiziers Samuel B. Knoll über die Verwaltungssituation in Marburg zählt die typischen Probleme des Neubeginns im Juni 1945 auf:
Entnazifizierungfragen: wer ist das Personal, mit dem man zusammenarbeiten will? Welche Rolle haben die Leute während der NS-Zeit gespielt? Wessen Urteil kann man bei ihrer Überprüfung trauen?
Fortgesetzter Widerstand gegen die Besatzungsmacht: Wer steckt hinter Sabotageakten und Anschlägen auf amerikanische Hilfslieferungen?
Neue demokratische Strukturen: Die Bildung des Staatspolitischen Ausschuss in Marburg führt zu Spannungen zwischen diesem Ausschuss und Bürgermeister Eugen Siebecke, weil der Staatspolitische Ausschuss sich mehr Einfluss anmaßt, als der Bürgermeister ihm zugestehen möchte. Die amerikanische Militärregierung genehmigt zwar den Ausschuss, stellt sich aber hinter Siebecke.
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