Cuno Raabe
Cuno Raabe wird am 5. Mai 1888 als Sohn eines Arztes in Fulda geboren. Er studiert Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg, München und Marburg. Seit 1920 arbeitet der Jurist als Stadtrat für Kultur und Soziales in Königsberg und gehört als Mitglied der Zentrumspartei dem ostpreußischen Kommunallandtag an. Ab 1926 ist Raabe Bürgermeister, ab 1929 Oberbürgermeister von Hagen.
1933 entlässt ihn die NSDAP aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus den Beamtenverhältnis. Ein Jahr später schließt sich Raabe dem Widerstand gegen das NS-Regime um Carl Friedrich Goerdeler an. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wird er verhaftet und vor dem Volksgerichtshof angeklagt. Zu einer Verhandlung kommt es nicht mehr, da Raabe beim Einmarsch der russischen Armee in Berlin befreit wird. Raabe beteiligt sich mit Andreas Hermes an der CDU-Gründung in Berlin. Im September 1945 erhält er von Hermes den Auftrag, in Hessen CDU-Organisationen zu bilden.
Bereits 1946 wird er Vorsitzender der CDU in seiner Geburtsstadt Fulda. Von April bis Juli 1946 ist er hier Vorsitzender der Spruchkammer, und vom 1.August 1946 bis 1956 amtiert er als Oberbürgermeister. Wie andere Politiker dieser Zeit macht sich auch Raabe um den Wiederaufbau verdient, lässt Wohnungen, neue Schulen und Krankenhäuser bauen. Darüber hinaus gelingt es Raabe, Wirtschaft und Kultur wieder zu beleben.
Außerdem ist Raabe 1946 Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung sowie Abgeordneter und erster Vizepräsident des Hessischen Landtags, dem er bis 1962 angehört. Er wird mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und 1967 mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille ausgezeichnet. Raabe stirbt am 3. Mai 1971 in Gersfeld/ Rhön.
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