Das den „braven Kameraden der 3ten Armee“ gewidmete Bild des Deutschen Kaisers zeigt Wilhelm II. in Armeeuniform mit Pickelhaube im Feld, Ausdruck seiner Funktion als Oberster Kriegsherr des Deutschen Reiches. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes im Jahr 1916 hatte der angesichts der Komplexität des Kriegsgeschehens zunehmend überforderte Kaiser allerdings die relevanten militärischen Entscheidungen bereits weitgehend der Obersten Heeresleitung überlassen. Ihre Befugnisse weiteten sich in der zweiten Kriegshälfte derart, dass diese Phase als „stille Diktatur“ der OHL bezeichnet worden ist. Nach der gescheiterten deutschen Frühjahrsoffensive 1918, den Erfolgen der Alliierten im Westen und mehreren diplomatischen Noten des US-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, in denen der Kaiser indirekt als Hindernis für die Aufnahme von Friedensverhandlungen beschrieben wurde, wuchs der Druck auf den Monarchen zusehends. In Anbetracht der sich überstürzenden revolutionären Ereignisse im Innern verkündete Reichskanzler Max von Baden am 9. November 1918 die Abdankung Wilhelms II., der tags darauf ins niederländische Exil übersiedelte. Dort starb er im Juni 1941.
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