Hans Carl Müller wird am 5. November 1889 in Göttingen geboren. In München, Berlin und Göttingen studiert er Germanistik und Kunstgeschichte. Müller beginnt seine Karriere als Schauspieler in Berlin, Breslau, Frankfurt, Prag, Wien und München. In den zwanziger Jahren ist er aber nicht nur auf der Theaterbühne, sondern auch auf der Leinwand zu bewundern. So mimt er unter der Regie Fritz Langs den Gernerot in „Die Nibelungen“.
1928 wird Müller Oberspielleiter in Königsberg, 1933 in Mannheim am Nationaltheater, und ab 1936 Oberspielleiter des Schauspiels in Kassel. Nachdem das Staatstheater am Friedrichsplatz bei einem Bombenangriff im Oktober 1943 völlig zerstört wird, teilt sich das Ensemble. Opernstücke sind künftig in der Stadthalle Kassel und das Schauspiel in Hersfeld zu sehen. Nach dem Krieg verhängt die Militärregierung zunächst ein Spielverbot für alle Künstler.
Müller erhält am 4. September 1945 von der Militärregierung die Lizenz, die ihn zur Leitung des Staatstheaters Kassel und zur Aufführung von Opern- und Theaterstücken berechtigt. Er macht sich zwar um den Wiederaufbau des Theaters verdient. Dennoch wächst der Widerstand gegen seine Intendanz im Theater und in der Öffentlichkeit. Ursachen sind sein künstlerischer Kurs, seine Personalpolitik und die schwere Wirtschaftskrise des Hauses.
Da das hessische Kultusministerium Müllers Vertrag nicht verlängern will, lässt sich der Intendant Anfang Januar 1950 vorläufig beurlauben. Als Regisseur geht er zum Theater der Jugend und zum Volkstheater in München. Dort stirbt er am 29. Mai 1960.
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