Dokument 5.2
Kurzcharakteristik Heinrichs IV. (1050-1106)
Urheber
Datum
1050-1106
Bestand/Sign.
Bild: Ks.selekt Nr.429, München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Ausschnitt eines Fotos des LBA Marburg aus der Urkunde vom 19.10.1079.
Heinrich IV. (1050-1106)
Heinrich IV. war der dritte Herrscher aus dem Geschlecht der Salier. Nach seiner Krönung 1054 hatte er lange Zeit noch keine Regierungsgewalt. Die Mündigkeitserklärung erfolgte erst 1065. Mit fast 50 Jahren saß er außergewöhnlich lange auf dem Thron und er besaß eine vorzügliche Bildung.
In seinen Regierungshandlungen verfolgte er die Königslandpolitik, das ist der Versuch, das Land in Konkurrenz zum ansässigen Adel militärisch und wirtschaftlich für die Krone nutzbar zu machen. Dies brachte den Adel immer wieder gegen ihn auf. 1073 formierte sich im Sachsenkrieg die erste innere Widerstandsbewegung gegen Heinrich IV.
Zusätzliche Konflikte mit der römischen Kirche konnte er sich nicht leisten und zeigte sich dem Papsr deshalb ergeben. Gregor VII. konnte so mit Heinrichs Hilfe seine Reformen in Deutschland durchsetzen. Das positive Verhältnis wurde jedoch 1075 durch die Politik Heinrichs in Reichitalien (Besetzung des Mailänder Erzstuhles mit eigenem Kaplan) getrübt. Hier entsteht die Investiturstreitproblematik. Ein heftiger Konflikt entbrennt.
Auf der Wormser Synode setzt Heinrich Gregor VII. mit der Begründung ab, dass die allein auf der dei gratia (Gnade/Gunst Gottes) beruhenden Königswürde unantastbar sei.
Der Papst untersagte daraufhin Heinrich die Regierung über Deutschland und Italien, erklärte die ihm geleisteten Treueide (auch solche, die seine Anhänger geleistet hatten) für ungültig und bannte ihn. Da die Fürsten daraufhin eine Neuwahl anstrebten, sah sich Heinrich gezwungen, sich dem Papst zu beugen. Mit dem Gang nach Canossa 1077 verhinderte er ein Bündnis zwischen seinen Gegnern im Reich und dem Papst. Er erhielt zwar Absolution, das Herrscherbild, das er aufzubauen versucht hatte, war jedoch vorerst nicht länger durchzusetzen.
Am Ende seiner Regierung musste Heinrich schließlich abdanken, nachdem sein eigener Sohn Heinrich, Führer der fürstlichen Opposition, ihn gefangen genommen hatte.
Seine Regierung war geprägt durch einen lebenslangen Kampf für eine beherrschende Stellung des Königtums gegenüber dem Reformpapsttum, dem Machtanspruch des Klerus und den erstarkenden Fürsten.
Heinrich IV. war der dritte Herrscher aus dem Geschlecht der Salier. Nach seiner Krönung 1054 hatte er lange Zeit noch keine Regierungsgewalt. Die Mündigkeitserklärung erfolgte erst 1065. Mit fast 50 Jahren saß er außergewöhnlich lange auf dem Thron und er besaß eine vorzügliche Bildung.
In seinen Regierungshandlungen verfolgte er die Königslandpolitik, das ist der Versuch, das Land in Konkurrenz zum ansässigen Adel militärisch und wirtschaftlich für die Krone nutzbar zu machen. Dies brachte den Adel immer wieder gegen ihn auf. 1073 formierte sich im Sachsenkrieg die erste innere Widerstandsbewegung gegen Heinrich IV.
Zusätzliche Konflikte mit der römischen Kirche konnte er sich nicht leisten und zeigte sich dem Papsr deshalb ergeben. Gregor VII. konnte so mit Heinrichs Hilfe seine Reformen in Deutschland durchsetzen. Das positive Verhältnis wurde jedoch 1075 durch die Politik Heinrichs in Reichitalien (Besetzung des Mailänder Erzstuhles mit eigenem Kaplan) getrübt. Hier entsteht die Investiturstreitproblematik. Ein heftiger Konflikt entbrennt.
Auf der Wormser Synode setzt Heinrich Gregor VII. mit der Begründung ab, dass die allein auf der dei gratia (Gnade/Gunst Gottes) beruhenden Königswürde unantastbar sei.
Der Papst untersagte daraufhin Heinrich die Regierung über Deutschland und Italien, erklärte die ihm geleisteten Treueide (auch solche, die seine Anhänger geleistet hatten) für ungültig und bannte ihn. Da die Fürsten daraufhin eine Neuwahl anstrebten, sah sich Heinrich gezwungen, sich dem Papst zu beugen. Mit dem Gang nach Canossa 1077 verhinderte er ein Bündnis zwischen seinen Gegnern im Reich und dem Papst. Er erhielt zwar Absolution, das Herrscherbild, das er aufzubauen versucht hatte, war jedoch vorerst nicht länger durchzusetzen.
Am Ende seiner Regierung musste Heinrich schließlich abdanken, nachdem sein eigener Sohn Heinrich, Führer der fürstlichen Opposition, ihn gefangen genommen hatte.
Seine Regierung war geprägt durch einen lebenslangen Kampf für eine beherrschende Stellung des Königtums gegenüber dem Reformpapsttum, dem Machtanspruch des Klerus und den erstarkenden Fürsten.
Literatur:
- Schneidemüller, Bernd und Weinfurter, Stefan (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters - Historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919-1519), München 2003.
Bearbeiter: Ne — URL dieses Dokuments: http://www.digam.net/index.php?doc=9058
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