Kontext: Gendarmeriebeamter Hans Wetterau heiratete die "Vollblutjüdin" Ida Sara(h) Wetterau, geb. Kaiser. Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor.
Am 27. Oktober schreibt der Ortsgruppenleiter der NSDAP in Lohra an den Landrat in Marburg. Der Autor fordert, dass man Ida Wetterau "für immer" in ein Konzentrationslager bringen müsse. Die Verdienste, die Hans Wetterau in der Vergangenheit geleistet hat (aktives Mitgleid der NSDAP, auch bereits vor der Machtergreifung Hitlers) werden erwähnt, aber gleichzeitig mahnt der Autor dazu, Neutralität zu wahren, "um unsere übrigen Volksgenossen nicht noch weiter von dieser Pest ankränkeln zu lassen [...] Es ist eine Schande, dass ein Mensch, der ein durchaus brauchbares Glied in unserer Volksgemeinschaft gewesen wäre, sich von dieser schmierigen Jüdin in eine solche Gegnerschaft gegen den Staat heineinmanövrieren lässt." Alle Verwarnungen gegen Hans Wetterau wären fruchtlos geblieben. Ida Wetterau benähme sich in der Öffentlichkeit zu dreist und stünde in engem Kontakt zu der Bevölkerung. Daher fordert der Autor: "Ich habe in meinem Schreiben nicht nur den Antrag gestellt, den Judenklüngel auszurotten, sondern auch seine Förderer [...]"
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