„Wirtschaftsdemokratie` oder organisierte Wirtschaftsfreiheit?" Aus einer Denkschrift des Vereins deutscher Maschinenbau-Anstalten (VDMA) von Karl Lange, dem Hauptgeschäftsführer des VDMA, 1929:
Die gesamte deutsche Volkswirtschaft in einheitlicher Planwirtschaft organisiert, wie es den Verfechtern der sogenannten Wirtschaftsdemokratie vorschwebt, würde ein Unternehmen von über 30 Mill. Beschäftigten darstellen. Demgegenüber umfassen die größten deutschen Konzerne heute 100000 bis 200000 Beschäftigte, also noch nicht 1 v. H. eines solchen Umfanges, und doch stehen diese somit verhältnismäßig kleinen Gebilde bereits jetzt in einem täglich erneuerten und keineswegs immer erfolgreichen Kampf gegen das, was man „Industriebürokratie" genannt hat, gegen Verbeamtung, Verkalkung und Überorganisation, mit allen ihren verhängnisvollen Folgen. Und diese Gefahr wächst mit weiterer Vergrößerung sozusagen in geometrischer Progression. Jedenfalls kann man ruhig sagen, daß es für jedes Unternehmen einen Grad der Expansion gibt - und daß er für manche der größten bereits vielleicht erreicht, wenn nicht gar überschritten ist -, von wo ab der Kampf gegen Bürokratisierung und Überorganisation hoffnungslos wird und letzten Endes die Rentabilität in Frage steht.
Maschinenbau Heft 12, 1929, hier zit. nach: Nachkriegskapitalismus. Sonderausgabe der Handelsredaktion der Frankfurter Zeitung, Okt. 1931, S.127
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